Plastik ist buchstäblich in aller Munde: Mikroplastik in Kosmetika und Zahnpasta, Plastikfasern aus der Kleidung, die über Abwässer ins Meer gelangen – und über den Nahrungskreislauf potenziell wieder auf unseren Tellern landen. Der Plastikteppich im Pazifik ist inzwischen 1,6 Millionen Quadratkilometer groß, das sind 140 Millionen Tonnen an Plastikmüll. Und eine halbe Millionen Tonnen kommen jährlich hinzu. Geschätzt allein eine Millionen Meeresvögel sterben jedes Jahr daran – nicht nur aus diesem Grund gewinnt „plastikfrei einkaufen“ immer mehr an Bedeutung.
Mehrwegplastik anstatt Wegwerfkunststoff
Der Einsatz von Plastik ist mit Problemen wie der Erderwärmung zu einem Thema geworden, das die Verbraucher beschäftigt: „Was kaufe ich ein und wie nutze ich es?“ fragen sich viele. Die Politik geht zunächst vor allem gegen Einwegplastik vor, denn über 40 Prozent der Kunststoffe sind Wegwerfprodukte, die nur kurz und nur ein einziges Mal Verwendung finden. Mehrwegplastikflaschen können hingegen bis zu 25 mal verwendet werden (im Gegensatz dazu: Glasflaschen bis zu 50 mal). Dieser Mehrweg-Einsatz von Plastik ist etwas sinnvoller als etwa Einweg-Plastiktüten, in denen Obst und Gemüse transportiert wird.

Weniger Verpackung für mehr Nachhaltigkeit
Seit Jahrzehnten gibt es bereits Filialisten, die etwa Öl, Essig und Wein auch in mitgebrachte Flaschen abfüllen oder solche an die Kunden verleihen. Inzwischen ist dieses ressourcensparende Modell im Zuge eines neuen Umweltbewusstseins ein Trend geworden. Das verpackungsreduzierte oder verpackungsfreie Einkaufen basiert auf einem neuen ökologisch ausgerichteten Denken. Dabei gibt es Versandhändler, die plastikfreie Produkte anbieten ebenso wie Supermärkte oder Naturkostläden. Die Zero-Waste-Bewegung hat sich dabei frühzeitig hervor getan. Ihr Ziel ist Nachhaltigkeit und die Erzeugung von so wenig Abfall wie möglich. Ihre Ansätze sind ein neues Verhältnis zum Konsum, weniger Abfall, mehr Reparaturen und Zweitverwendung ebenso wie Kompostierung und Verwertung durch Recycling.
Plastikprodukte und Ökobilanz
Plastikfreiheit ist positiv, wenn es gegen die Vermüllung der Meere oder die Schadstoffe in Lebensmitteln geht. Ein weiterer beachtenswerter Punkt ist zudem die Ökobilanz bei der Herstellung der Produkte insgesamt. Die Herstellung von Kunststoff ist oft nicht energieintensiv, wenn man dagegen eine Trinkflasche aus Aluminium als Ersatz für eine Plastiktrinkflasche nimmt, ist zu berücksichtigen, dass die Aluminiumherstellung zu den energieintensiven Industrien zählt. Dies will im Einzelfall bedacht werden. Nähere Auskünfte über die Ökobilanz von Produkten kann die Verbraucherzentrale geben. Denn manchmal kann es durchaus sinnvoll sein, haltbaren Mehrwegkunststoff weiter zu verwenden.
Einzelhändler ohne oder mit weniger Plastikverpackungen
Das neue Umweltbewusstsein hat Läden entstehen lassen, die unverpackte Waren anbieten. Deshalb nennen sie sich auch „Unverpackt“-Läden. Aber auch Bio- oder Hofläden sowie immer mehr Onlineshops machen mit beim plastiklosen Verpacken. Wer online umweltbewusst einkaufen will, sollte nach Möglichkeit größere Mengen auf einmal bestellen, damit sich der Transport lohnt, außerdem sollten kurze Transportwege bevorzugt werden. Beide Maßnahmen sparen Energie und führen zu einer positiveren Gesamt-Öko-Bilanz.
Die alternativen Transportmöglichkeiten ohne Plastik
Damit der Transport beim Einkaufen im Einzelhandel ohne Kunststoffverpackung klappt, muss der Verbraucher etwas umdenken und sich ein paar Transportbehältnisse zulegen. Ein kleiner Überblick:
Einmachgläser oder Schraubgläser können beim Besuch des Ladens zuerst abgewogen und dann befüllt werden, zum Beispiel mit Müsli, Bohnen oder Linsen. An der Kasse wird gewogen und das Glasgewicht abgezogen. Flüssigkeiten oder Hygieneprodukte lassen sich in mitgebrachten verschraubbaren Flaschen transportieren.
Obst, Gemüse und Brot lassen sich gut in wiederverwendbaren Netzen oder Zuzieh-Beuteln aus Stoff (meist aus Baumwolle) transportieren. Stoffbeutel sind übrigens auch für das Einfrieren geeignet. Alternativ können Papiertüten verwendet werden.
Lebensmittel wie Käse oder Wurst lassen sich in Papier verpackt in Aufbewahrungsboxen aus Holz oder Metall transportieren.
Die herkömmliche Pappbox für die Eier lässt sich ebenso wiederverwerten. In eine mitgebrachte leere Box können die Eier einsortiert werden.
Der gute alte geflochtene oder hölzerne Einkaufskorb oder der aus Metall und Stoff schlägt jede Plastiktüte – auch rein atmosphärisch.
Alternativen zu Plastikprodukten
Plastikverpackungen werden aber nicht nur beim Transport von Waren verwendet, auch die Behältnisse oder Gebinde der Produkte selbst sind oft aus Plastik. So kann man zum Beispiel anstatt eines Spenders mit Flüssigseife eine in Papier verpacktes Stück feste Seife einsetzen. Einwegprodukte wie Plastikrasierer sollte man gegen plastikfreie wiederverwendbare Rasierer tauschen oder gleich gegen das Rasiermesser aus Stahl. Anstatt des Deorollers gibt es Deo auch in fester Form in der Pappverpackung. Selbst eine Alternative zu flüssigem Shampoo in der Flasche gibt es: Haarwaschseife am Stück. Ob die Haarbürste aus Holz, die Wattestäbchen aus Papier oder Holzzahnbürste – wer sucht, findet fast für jede Plastikanwendung inzwischen eine Alternative aus verträglicheren Materialien.
Plastikfrei einkaufen: Übersichten über verpackungsfreie Einkaufsmöglichkeiten
Hier finden Sie eine Liste mit verpackungsfreien oder verpackungsreduzierten Einzelhändlern (auf der Website bitte bis zum unteren Bereich der Webseite scrollen.) Eine ausführliche Übersicht über Online-Bestellmöglichkeiten finden Sie hier.
Unser Tipp:
Lesen Sie auch unsere PERSPEKTIVE-Artikel „Plastikfrei“ und „Ein guter Fang – die Maritime Müllabfuhr„.
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