Milcheis, Wassereis, speziell Eis mit Obst – diese Eis-Arten kennt jeder. Aber Eis mit Gemüse, Salz und Pfeffer? Bis vor kurzem war so etwas kaum denkbar. Mit einer Fülle an Gemüse-Eis-Sorten jedoch hält ein vitaminreicher Geschmacks-Kosmos Einzug in die Eisdielen.
Warum überhaupt Gemüse-Eis?
Auf diese Frage gibt es drei Antworten:
- Man kann Gemüse-Eis einfach als eine andere Darreichungsform von Gemüse betrachten. So wie der Smoothie eine neue Art gewesen ist, Obst zu sich zu nehmen, kann Gemüse-Eis Menschen, die gerne Gemüse essen, eine Abwechslung durch die Zubereitung bringen. Wer Gemüse liebt oder durchgängig mehr Gemüse zu sich nehmen möchte, hat damit seinen Speiseplan erweitert.
- Zum anderen wird unsere Ernährung insgesamt experimenteller, ob es um exotische Früchte oder Gemüse aus fernen Ländern geht oder um essbares Insektenprotein – warum nicht mal etwas Neues auch im süßen Bereich auf Gemüse-Grundlage versuchen? In Amerika ist Gemüse-Eis seit Jahren eingeführt und längst nicht mehr bloß ein Trend.
- Wer sich vegetarisch ernähren möchte, hat mit dem Gemüse-Eis je nach Zutatenliste eine weitere Möglichkeit. Wer sogar veganes Eis wünscht, muss Milch und Sahne weglassen und auf pflanzliche Fette zur Eisproduktion auf Gemüse-Basis zurückgreifen.

Was ist der Ansatz von Gemüse-Eis?
Gemüse-Eis kann man als Ergänzung oder Alternative zum Fruchteis ansehen. So wie Fruchteis viele Nuancen in die eiskalte Versuchung bringt, so erweitert Gemüse-Eis die Kulinarik um zahlreiche neue Nuancen. Kräuter und Gewürze bringen noch mehr Varianz ins Spiel. Da man normalerweise eher Obst zusammen mit zu viel Zucker kombiniert, besteht beim Gemüse-Eis die Chance, den Zucker zu reduzieren. Zusammen mit mehr frischen Vitaminen ist das ein interessantes Plus. Neben Gemüse-Eis gibt es übrigens auch Joghurts, Sorbets, Parfaits oder Mousses mit Gemüseanteil. Selbst Mirepoix-Eis ist möglich, also Eis aus einer gewürfelt zerkleinerten Röstgemüse-Mischung etwa aus Möhren oder Sellerie.
Welche Gemüse-Arten werden verwendet?
Theoretisch lässt sich fast jedes Gemüse oder Gemüse-Produkt verwenden – Experimentierfreude vorausgesetzt. Da wird die Süßkartoffel als Basis mit Schoko und Vanille kombiniert oder Zucchini-Eis mit Mandeln. Die Gemüse-Eiswelt ist vielfältiger, als man denken mag. Ob Gurken-Eis mit Minzblättern als Verfeinerung, Fenchel, Rucola, Süßkartoffel mit Zimt, Avocado, Tomate, Rote Bete, Blumenkohl, Paprika, Rhabarber, Erbsen, Mais, Kürbis oder Kürbiskerne, Zucchini, Spinat, Karotten mit Salz und Pfeffer oder Hummus aus Kichererbsen oder Bohnen – die verfrorene Welt des Gemüse-Eis’ scheint ohne Grenzen.
Womit wird Gemüse-Eis verfeinert?
Verfeinert werden die vitaminreichen Gemüse-Eisbomben obendrein mit Kräutern und Gewürzen wie Salz und Pfeffer, Kamille, Rosmarin, Lavendel, Basilikum, Mohn oder sogar Wasabi-Gewürzpaste. Manche Eisdielen entwickeln eigene Eis-Kreationen, die zum Beispiel auch mit Alkohol angereichert werden. Zucker verleiht normalerweise vor allem dem Obst-Eis das gewisse Etwas aber auch im Gemüse-Eis kann es zum Einsatz kommen. Wahlweise lässt sich der Gemüse-Anteil im Eis auch mit Obst kombinieren. Man findet sogar Eis, das mit Cheddar-Käse angereichert ist – woran man sieht, dass die Geschmacksrichtungen so vielfältig sind wie die Kochfantasie erlaubt.
Was ist zu beachten?
Generell ist bei Eis einerseits der Zuckeranteil ein Thema, andererseits das Verhältnis von Sahne und Milch zu Fett. Bei Fertigeis aus der Supermarkt-Kühltheke haben die Hersteller immer öfter anstatt Sahne oder Milch zu billigem Palmfett oder Kokosfett gegriffen. Wer Eis selbst macht, braucht dafür eine Eismaschine, damit das Eis die richtige cremige Konsistenz erhält. Wünscht man ein gesundes Eis, sollte man möglichst wenig Zucker und Fett verwenden. Da Gemüse-Eis kulinarisch gesehen ein relativ neues Feld ist, muss man gerade mit Gewürzen und Verfeinerungen etwas experimentieren.
Gemüse in Eisform ist noch recht ungewohnt. Wer aber seinen Gemüse-Geschmack in den Eis-Bereich ausweiten will oder sowieso Neues ausprobieren möchte, der wird mit einem neuen Geschmackserlebnis belohnt.
Rezepte:
Süßkartoffeleis
Zutaten für 2 Personen:
- 1 Süßkartoffel, 200g
- 200g Milch
- 75g Zucker
- 1 Messerspitze Zimt
- 1 gehäufter TL Johannisbrotkernmehl
Zubereitung (mit Eismaschine):
- Geschälte Süßkartoffel in Stücke schneiden, mit Milch in einen Topf geben und während des Weichkochens mit Zimt und Zucker anreichern.
- Danach Süßkartoffel pürieren und Johannisbrotkernmehl dazugeben.
- Eismasse auf Kühlschranktemperatur herunterkühlen, dann in die Eismaschine geben.
Rhabarbereis
Zutaten für 2 Personen:
- 250g Rhabarber
- 30ml Sahne
- 1 Eigelb
- 50g Puderzucker
- Aus 2 Scheiben Zitrone Saft pressen
- 2 Messerspitzen Vanilleschote
Zubereitung (ohne Eismaschine):
- Rhabarber schälen, in Stücke schneiden, mit 25g Puderzucker vermischen und 1 Stunde stehen lassen.
- Danach aufkochen und dabei Vanille und Zitronensaft dazugeben, bis Rhabarber zerkocht ist.
- In heißem Wasserbad Eigelb mit 25g Puderzucker zu Creme verarbeiten. Weiter schlagen bis die Creme abgekühlt ist.
- Rhabarber und geschlagene Sahne in der Creme unterrühren.
- Danach ins Eisfach legen.
Fazit
Gemüse und Eis, das ist eine nicht alltägliche Mischung. Verabschieden in Sachen Eis muss man sich dabei von der Ansicht, es müsse immer süß und fruchtig schmecken. Zwar gibt es durchaus Eissorten mit Gemüse, die wider Erwarten süßlich schmecken, was zum Teil am Milchzuckeranteil liegt. Andererseits kommen hier neue Geschmacksnoten ins Spiel, die man bisher nicht mit Eis in Verbindung gebracht hat. Natürlich werden Menschen, die den Geschmack ihres Gemüses schätzen, eher auch Gemüseeis ausprobieren. Alle anderen sollten ihrem Gaumen etwas Zeit geben, bis er den manchmal ungewohnten Geschmack zu schätzen weiß. Es lohnt sich, weil dies vielleicht eines der letzten Kulinarik-Felder ist, auf denen sich gänzlich Neues entdecken lässt. Außerdem hält so vitaminreiches Eis Einzug in den Speiseplan.
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