Etwa zwei Drittel der Deutschen wandern. Dabei hat sich der Sport mit Fernblick in den letzten Jahren von älteren Jahrgängen hin zu jüngeren ausgeweitet. Warum ist die Akzeptanz dieses Bewegungssports so groß? Darauf gibt es gleich mehrere Antworten.
Wandern ist für alle da
Das vielleicht Wichtigste: Wandern ist für fast jeden machbar. Wandern können die meisten und selbst ein Rollstuhlfahrer kann mit hinaus in die Natur, vorausgesetzt man plant einen ebenerdigen Streckenverlauf. Wandern ist ein Breitensport geworden. Ob man zu viele Pfunde auf die Waage bringt oder körperlich leicht beeinträchtigt ist – es geht oft auch da noch, wo andere Sportarten zu anstrengend und belastend wären. Bis auf festes Schuhwerk und die passende Kleidung gibt es kaum Voraussetzungen und schon kann’s losgehen.
Praktisch: Ruhe statt Regeln
So einfach Wandern mit seinen minimalen Voraussetzungen ist, so spontan kann man sich dazu entscheiden. Ob im Wald in der Nähe für ein paar Stunden oder am Wochenende für ein oder zwei Tage – man muss sich nicht an festen Regeln orientieren. Wandern ist ein Sport, den man den eigenen Bedürfnissen anpasst, weil man sich nach nichts richten muss, wenn man nicht will. Das vermittelt eine gewisse Freiheit und Lockerheit. Und das bringt Freude und Entspannung pur.
Überhaupt: Wer denkt beim Begriff „Wandern“ eigentlich an „Sport“ oder „Anstrengung“? Eigentlich assoziiert man damit eher schönes Wetter, Natur und einen Blick, der nicht durch Häuser oder Bürowände eingeschränkt ist. Den eigenen Blick einmal losgelöst von den Beschränkungen des Alltags weit schweifen zu lassen und die Ruhe zu genießen, all das führt zu mehr Gelassenheit.

Wandern fördert Achtsamkeit und Wahrnehmung
Wandern ist dadurch mehr als Bewegung. Je schneller man sich etwa beim Laufen oder Fahrrad fahren bewegt, desto weniger nimmt man seine Umwelt in all ihren Details wahr. Selbst Läufer längerer Strecken konzentrieren sich mehr auf sich selbst, denken nach oder gelangen mitunter in eine Art meditativer Einkehr, die von der Außenwelt abgewandt ist. Sie konzentrieren sich weniger auf die Wahrnehmung der Schönheit des Drumherum.
Ganz anders das Wandern: Wohl bei keiner Bewegungsart kann man die Umwelt so eingehend betrachten und genießen, indem man Landschaft, Flora und Fauna für sich entdeckt. Ob im Urlaub oder bei der Kurzwanderung zwischendurch, in der Ruhe der langsamen aber kontinuierlichen Bewegung liegen Kraft und Aufmerksamkeit.
Wer wandert, bestimmt das Tempo selber
Beim Wandern kann man andererseits durchaus die körperliche Herausforderung suchen. Wandern im Bergischen fordert Muskulatur und Gelenke mehr als Wandern auf flachem Gelände. Aber auch zwischen Berg und Tal gibt es Zwischenstufen, etwa Wanderstrecken mit leichten, mehr oder weniger Steigungen. Wer sich richtig anstrengen will, kann in einer bergigen Gegend wandern und sich damit stärker herausfordern.
Oft wird Sport mit Leistungsfähigkeit, mit hohen Zielen, Beanspruchung und Schnelligkeit assoziiert. Ein Sport, der den Körper nicht nur 60 oder 90 Minuten herausfordert sondern ihn viel länger den natürlichen Gewohnheiten entsprechend beansprucht, ist gesünder. Gelenke, Bänder, Sehnen und Muskeln werden gleichbleibend und nicht zu stark oder zu ruckartig gefordert. Auch die Unfallgefahr ist beim Wandern geringer als bei Sportarten mit hoher Beschleunigung wie etwa beim Kurz- und Langstreckenlaufen oder bei Mannschaftssportarten wie Handball oder Fußball.
Ganzheitliches Körpertraining
Überhaupt ist Wandern eine Sportart für die sanfte Aktivierung fast aller Körperregionen. Ähnlich wie beim Laufen verfällt man beim Wandern in einen Gehrhythmus, der insbesondere Beine, Rumpf und Rücken beweglich hält, stärkt und hier wie nebenbei zum Muskelaufbau beiträgt. Wer Wanderstöcke nutzt, stärkt zudem die Arme.
Physiologische Vorteile des Wanderns
Da Wandern in der Regel über einen mehrstündigen Zeitraum und kontinuierlich erfolgt, werden Kalorien gleichbleibend verbrannt. Auch der Kreislauf wird so nicht punktuell wie in manch anderer Sportart sondern gleichmäßig angeregt. Ebenso stabilisiert regelmäßiges Wandern Kreislauf und Stoffwechsel – vor allem bei Geschwindigkeiten von fünf bis sechs Stundenkilometern. Auch das Immunsystem wird positiv beeinflusst, was nicht nur an der schonenden Bewegung sondern an viel frischer Luft liegt.
Wandern versteht sich als sanftes Ausdauertraining. Seine Langzeitwirkung ist vielfältig – wobei sich einmal wöchentliches Wandern als Intervall bewährt hat. Neben der Herzleistung kann sich dadurch auch die Lungenfunktion verbessern. Bei beiden Organen ist die Wirkung ähnlich: Sind sie trainiert, müssen sie weniger oft aktiv werden. Das Herz schlägt weniger und die Lunge kann durch eine tiefere Atmung mehr Sauerstoff pro Atemzug aufnehmen. Das führt zu einem gleichmäßigerem Atemrhythmus.
Fazit: Ruhige Bewegung für Körper und Geist
Sport wird unwillkürlich oft mit körperlicher Betätigung gleichgesetzt. Dabei geht es bei jeder Sportart auch um mentale Aspekte wie Konzentration und Ausgeglichenheit. Wenn man entspannen möchte, entfernt man sich beim Wandern von der städtischen Geräuschkulisse und blickt auf weite Flächen etwa am Wasser, an Feldern, am Berg oder im Wald. Die Natur ist so ganz selbstverständlich ein integraler Bestandteil dieses Sports. Das heißt, die Gleichung „Bewegung + Natur = Wandern“ bringt Vorteile für Körper und Geist gleichermaßen. In Zeiten des „Höher! Schneller! Weiter!“ wirkt Wandern erfrischend anders und ist deshalb generationenübergreifend zum Trend geworden.
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